Mittwoch, 6. Dezember 2017

Schein oder sein...

Gemessen an der Überschrift, erwartet diesen Beitrag eine Fülle an wichtigen Äußerungen.
Zumindest gehe ich soweit, dies zu vermuten. Tatsächlich ist es keinerlei Problem (für mich) eine ordentliche Überschrift zu finden, etwas ganz anderes ist jedoch dann die Ausarbeitung eines zur Überschrift passenden Textes.

Nun habe ich mich der Einfachheit halber dazu entschlossen, Überschriften und Text völlig unabhängig voneinander zu gestalten. Ich gebe zu, dass stellt nicht unbedingt ein allgemein anerkanntes Verfahren der Informationsaufbereitung dar, jedoch kann man dem Ganzen eine gewissen Funktionalität nicht aberkennen. Eine der größten deutschen Zeitungen sammelt so seit Jahren mit effektvollen Überschriften ihre Leserschaft, ohne dann relevante, bestätigte, oder gar mögliche "Fakten" zu vermitteln.

Ein weiterer, bestimmt nicht ineffektiver Weg Leser zu sammeln wäre eventuell ein "Donnerstag-Morgen-Girl" am besten mit dem dazugehörigen Frühstück fotografiert. Jedoch müsste ich vermutlich für diese Bilder selbst Modell stehen und das wiederum könnte durchaus eher abträglich wirken.

Wenn ich jetzt die geschriebenen Zeilen so ansehe, komme ich nicht umhin zu bemerken, dass sich das Ganze liest als wäre es ein Blog über einen Blog.
Vor garnicht allzu langer Zeit schrieben Leute, die etwas mitzuteilen hatten, einfach einen Leserbrief an die örtliche Zeitung, oder gar ein ganzes Buch auf der heimischen Schreibmaschine.
In Zeiten der freien, persönlichen Gedankenverbreitung im weltweiten Netz ist es wesentlich einfacher, den eigens zusammen geschusterten Gedankenquatsch an den Mann zu bringen, jedoch macht gerade dies die Profilierung des Einzelnen auch wesentlich schwerer.

Dem Leser wird jetzt überlassen, selbst die relevanten, interessante, oder eben wahrheitsträchtigen Informationen zu filtern. Bleibt nur die Frage: Darf man dies dem Durchschnittsleser überhaupt zumuten?

Und so ende ich heute mit einem Zitat von Oscar Wilde:
"In früheren Zeiten bediente man sich der Folter. Heutzutage bedient man sich der Presse. Das ist gewiss ein Fortschritt."