Sonntag, 26. November 2017

Bedenken

Liebe Freunde der frivolen Ernsthaftigkeit,
ein weiteres Mal erfreuen wir uns an (hoffentlich) unterhaltsamen, wenn auch (noch hoffentlicher) nicht sonderlich bedeutungsschwangeren Zeilen.

Dies ist der dritte Start des heutigen Beitrages. Nun möchte man meinen, dass derart unwichtiges Geschreibe eigentlich leicht von der Hand gehen sollte (erlauben sie mir an dieser Stelle ein kurzes, gekünsteltes, halb-hysterisches Lachen - Danke), doch während des Schreibens über verschiedenste Dinge (ein Ansatz handelte von Leistung, ein anderer von der Fähigkeit abzuschalten) stellt man fest:
Puh, wenn das doch irgendwer liest könnte es vielleicht garnicht mal so gut ankommen.

Nun, manch einer ist jetzt vielleicht versucht, die Reichweite dieser (oder meiner) Texte leicht lächelnd zu betrachten und anzumerken: "Jetzt hab' dich nicht so. Bekommt doch niemand mit"
Ich würde allerdings zur Vorsicht mahnen, denn das Internet vergisst nie und wenn doch, dann nur unvollständig.
Meine Generation hatte diesbezüglich den Luxus einer recht gefahrlosen Jugend. Smartphones und mobiles Internet waren entweder noch nicht (im Falle der Smartphones) oder nur gegen viel Bares (ja, unter Anderem mobiles Internet) erhältlich. So konnten wir uns, ohne die Furcht vor ungewollter Archivierung oder Veröffentlichung, völlig daneben benehmen. Umso härter war der Schlag für so manch einen, als diese Dinge zur Selbstverständlichkeit wurden.

Und so wird manch einer, der in der Realität nicht unbedingt vor Verantwortungsbewusstsein strotzt, im Internet zum sozialverträglichen Saubermann.
Langweilig? - Hier bleibt mir tatsächlich nur ein entschiedenes "Ja"
Doch, ist Langeweile denn in jedem Fall etwas negatives?

Ich schlage vor: Nehmt die Langeweile, breitet sie vor euch aus und suhlt euch darin.
Genießt den Charme der Mittelmäßigkeit. Zelebriert die Unauffälligkeit des Durchschnitts und erfreut euch in angemessener Weise (nämlich leise und ungehört) an der Ignoranz der Anstoß-Suchenden.
Und wem das nicht gefällt, der äußere sich möglichst provokativ auf allen Plattformen, die sich ihm auf tun.

In diesem Sinne wünsche ich allen einen unterhaltsamen Donnerstagmorgen.
Als kleine Hausaufgabe:
Nehmt eine beliebige Online-Plattform, kommentiert (im besten Fall absolut logisch nachvollziehbar und auf das jeweilige Thema bezogen) die dortigen Inhalte und erfreut euch am Hass, der euch unweigerlich entgegenschlagen wird.

MN

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